Sparen oder nicht sparen: Wie sinnvoll ist die private Altersvorsorge?
Brauchen Beamte eine private Altersvorsorge?
Brauchen Beamte eine private Altersvorsorge?
Statt einer Rente bekommen Beamte eine Pension. Im Schnitt entspricht die Pension etwa zwei Dritteln des letzten Bruttogehalts, maximal können es 71,75 Prozent sein. Zu wenig? Dann stehen Beamten dieselben Möglichkeiten zur Altersvorsorge zur Verfügung wie den übrigen Arbeitnehmern: Riester-Rente, Rürup-Rente – ja, sogar Zahlungen in die gesetzliche Rentenkasse.
Das sollten Sie bei der privaten Altersvorsorge bedenken
Etwas fürs Alter zurücklegen – oftmals leichter gesagt als getan. Wenn Ihnen nur wenig Geld zur Verfügung steht, das Sie ansparen können, dann sollten Sie die folgenden Punkte bedenken:
- Auch kleine Beträge können sich lohnen. Denn über die Jahre kommt oft eine doch recht stattliche Summe zusammen. Außerdem erhalten Sie bei jedem Anlagemodell in der Regel wenigstens einen Inflationsausgleich. Dann ist Ihr Geld zumindest schon mal mehr wert, als wenn Sie es einfach im Sparstrumpf lassen.
- Wenn Sie sich das Geld schon mühsam absparen müssen, sollte es wenigstens sicher angelegt sein. Eine Riester-Rente ist staatlich garantiert und vor Pfändung geschützt. Nur, wenn Sie das Risiko von Verlusten in Kauf nehmen können, kommen vielleicht auch Aktien oder Fondsanteile infrage.
- Sogar mit eisernem Sparen kämen Sie im Alter nicht über die sogenannte Grundsicherung? Die liegt bei 424 Euro pro Monat (Stand: Juli 2019) plus die angemessenen Kosten für Miete, Nebenkosten, Heizung und sonstige Notwendigkeiten. Das alles zahlt Ihnen im Bedarfsfall der Staat. Wenn Sie also trotz Vorsorge unter der Grundsicherung bleiben, ist eine private Altersvorsorge nicht unbedingt sinnvoll – denn von dem Geld dürfen Sie nur einen kleinen Teil zusätzlich behalten.
Welche private Altersvorsorge ist sinnvoll?
Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Schon allein deshalb, weil nicht jede Form der privaten Altersvorsorge für jeden zur Verfügung steht. So fallen für Selbstständige zum Beispiel eine betriebliche Altersvorsorge und eine Riester-Rente flach. Außerdem hat jede Variante ihre Vor- und Nachteile.
- Lebensversicherung und Rentenversicherung: Der Klassiker der Altersvorsorge besitzt einen gesetzlichen Garantiezins, der aber stetig sinkt. Außerdem werden vorher noch die Verwaltungskosten abgezogen. Die Alternative sind fondsgebundene Policen, bei denen das Geld in Wertpapieren angelegt wird. Die Renditechancen sind höher, doch gibt es einen geringeren oder gar keinen Garantiezins.
- Riester-Rente: Bei diesem Sparmodell zahlt der Staat ordentlich was dazu. Außerdem ist es sicher vor Pfändung oder der Auflösung bei Hartz IV. Allerdings sind viele Verträge teuer und unübersichtlich. Näheres dazu lesen Sie im Artikel „Riestern? Ich?” Für wen die Riester-Rente sinnvoll ist – und für wen nicht.
- Rürup-Rente: Sie ist die Alternative für Selbstständige und Freiberufler, die in der Regel keine Riester-Rente abschließen können. Die Vor- und Nachteile sind in den meisten Fällen dieselben.
- Betriebliche Altersvorsorge: Dabei profitieren Sie von Steuernachlässen und den Zuschüssen vom Arbeitgeber. Steuern und Sozialabgaben müssen Sie dafür allerdings später bei der Auszahlung bezahlen, außerdem sinkt Ihre gesetzliche Rente.
- Aktien und Aktienfonds: Sie bieten die höchsten Chancen auf eine ordentliche Rendite. Aber dafür müssen Sie das Risiko eingehen, dass Ihr Erspartes auch weniger wert sein kann oder vielleicht sogar ganz verloren geht.
Einen ausführlichen Überblick bietet Ihnen der Artikel „Weil ich noch viel vorhabe”: So schließen Sie Ihre Rentenlücke.