Preis-Leistungs-Duell: Fitnessstudio hängt Freeletics ab
Abwechslung: Wo tritt man nicht nur auf der Stelle?
Im Fitnessstudio stehen die Geräte aufgereiht wie die Zuschauer auf der Südtribüne: Crosstrainer, Laufbänder, Rudergeräte, Hantelbänke, Ergometer, Kraftstationen und alles andere, was einem schon beim Zugucken den Schweiß aus den Poren treibt. Da bastelt sich jeder schnell seinen Weg von Station zu Station zusammen – vorausgesetzt, das Wunschgerät ist gerade frei.
Und die Apps? Bei denen brauchen Sie keine Geräte, oder bestenfalls einen starken Ast für Klimmzüge. Schließlich wusste man sich auch schon lange vor der Erfindung von Stepper und Co. zu helfen, zum Beispiel mit Liegestütze, Kniebeugen und Hampelmann. Freeletics und die App-Kollegen geben den Klassikern nur coole Namen und würfeln sie neu zusammen. Immerhin: Freeletics verspricht über 900 Workout-Variationen.
Für jedes Trainingsziel und jede Muskelgruppe bieten beide genügend Übungen. Punkt für beide: 2:2.
Wetter: Wo lässt Petrus die Muskeln spielen?
Fitnessstudios haben alles, was wetterempfindliche Sportfreaks brauchen: Heizung, Lüftung und nicht zuletzt ein Dach. Wenn nur der Hin- und Rückweg nicht wäre. Wer nicht gerade mit dem Auto in die Tiefgarage und von da aus per Fahrstuhl ins Gym fährt, ist jedem Regenschauer, jedem Sturm, jedem Schneegestöber und jeder Hitzewelle gnadenlos ausgesetzt.
Und die App-Athleten? Runter vom Sofa, los geht’s! Wetter? Welches Wetter?
Petrus ärgert nur die Studiobesucher mit Wind und Wetter. Punkt für die Apps zum 2:3.
Gemeinschaft: Wo ist geteiltes Leid doppelte Trainingsfreud?
Apps wie Freeletics lassen einem die freie Wahl: Trainieren Sie allein, zu zweit oder schwitzen Sie als Teil einer Massenbewegung. Nur suchen müssen Sie mögliche Mitstreiter im Zweifel selbst.
Im Fitnessstudio ist das nicht nötig. Wer allein sein will, zeigt dies deutlich durch den Kopfhörer und den starren, angestrengten Blick ins Nichts. Wer aber Gleichgesinnte sucht, wird in einem der zahlreichen Kurse schnell fündig. Oder er ködert einen Freund zwecks gemeinsamer Ertüchtigung. In manchen Fitnessstudios gibt es dafür auch noch einen Preisbonus.
Mitstreiter gibt es im Gym noch mehr als Eiweiß-Shakes. Ausgleich zum 3:3.
Motivation: Wo bleibt der innere Schweinehund im Körbchen?
Erfolg und Misserfolg des Trainings hängen an einer Frage: Bleiben Sie langfristig am Ball? Die Apps setzen dabei auf Ihre Eigenmotivation. Niemand zwingt Sie runter vom Sofa. Niemand drängt Sie, eine Übung bis zum Schluss durchzuziehen. Niemand hindert Sie daran, eine Übung auch mal ausfallen zu lassen. Immerhin: Das Aufraffen ist einfach. Von der Couch zum „Trainingsplatz“ ist es oft nur ein Meter. Zwei bis drei Sit-ups sind da immer drin. Und wie schnell werden es dann zehn oder mehr?!
Das Fitnessstudio verlangt einen längeren Anlauf. Aber wenn Sie erst einmal da sind, gibt es kaum einen Weg zurück. Denn wo alle anderen Gas geben, steht man ungern Däumchen drehend daneben. Sondern hängt sich rein, bis die gesamte geplante Einheit bis zum letzten Schweißtropfen absolviert ist.
Der Gruppenzwang erzielt den entscheidenden Treffer fürs Fitnessstudio: Sieg mit 4:3.
Fazit: Mehr Trimm im Gym
Fazit: Mehr Trimm im Gym
Keine Frage: Fitnessstudios haben ihren Preis, aber dafür bei allen wesentlichen Kriterien die Nase vorn: Abwechslung, professionelle Anleitung, Kurse, Mitstreiter. Wer sich jedoch gut selbst aufraffen und allein trainieren kann, spart mit Apps jede Menge Geld.